Ab durch die Hecke

Es gibt einen Film der diesen Titel trägt, aber davon möchte ich nicht berichten. Das Wort Hecke beschreibt einen linienförmigen Wuchs dicht stehender, stark verzweigter Sträucher. Die Silbe heck bedeutet beschützen, behüten. Hecke beschreibt also die Abgrenzung eines Ortes. Bei vielen Gärten wird diese Abgrenzung mit Kirschlorbeer oder Thuja vorgenommen, aber davon möchte ich auch nicht berichten. Ich möchte etwas über die Benjeshecke erzählen.

Das Prinzip der Benjeshecke ist besonders. Die Hecke entsteht nicht indem Sträucher gepflanzt werden, sondern indem nichts gepflanzt wird. Um sie aufzubauen, werden einfach abgeschnittene Äste streifenförmig abgelegt. Alles was im Garten anfällt: Äste, Zweige, Laub oder vertrocknetes Pflanzenschnittgut, kann dort versorgt werden. Wenn Sie links und rechts jeweils noch ein paar Pflöcke einschlagen, wird nichts verrutschen. Legen Sie die dickeren Äste aussen aufeinander und das Grünzeugt in die Mitte. Und dann geben Sie sich dem süssen Nichtstun hin und warten einfach ab. Ist doch eine fantastische Sache, oder?

Wenn Sie in die Benjeshecke nur abgeschnittenen Äste ohne Grünzeug einbauen, haben Sie eine Totholzhecke, die vielen Tieren als Unterschlupf oder Nistplatz dienen kann. Bauen Sie Grünzeug und Laub mit ein, wird die Benjesdhecke bald von Brennnesseln und ähnlich krautigen Pflanzen besiedelt. Danach entsteht dann eine Verbuschung, je nachdem welche Samen durch Vögel eingebracht werden. Wenn Ihnen das zu wild ist, können Sie natürlich auch einige Pflanzen selbst setzen.

Das Material wird mit der Zeit verrotten und bietet damit wieder Platz für neues Schnittgut. Das sollte aber nur lose aufgelegt werden, denn die Bejeshecke wird auch wenn sie bewachsen ist von vielen Tieren als Brutgebiet, Lebensraum oder Überwinterungsmöglichkeit genutzt. Vögel haben so eine Totholzhecke genau so gerne wie kleine Säugetiere und Insekten.

In meinem Garten konnte ich beobachten, wie die Vielfalt an Vögeln zugenommen hat, nachdem ich eine Benjeshecke angelegt habe. Ich liebe es, im Frühjahr dort vorbei zu gehen, denn gleich dahinter hat sich ein Bauernjasmin angesiedelt und der duftet wunderbar.

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