Wasser unser Lebenselixier

Für uns in Mitteleuropa war Wasser bisher eine Selbstverständlichkeit. Es kommt immer aus der Leitung. Wir sind schnell an einem Bach, Fluss oder See. Im Sommer können wir im kühlen Nass die Füsse baden und ansonsten einen Spaziergang am Wasser geniessen. Bis jetzt.

 

Wasser wird knapp

Nicht nur im Hochsommer bei flirrender Hitze. Da kann es ja vorkommen, dass weniger Wasser in den Flüssen ist. Das Wasser war dieses Jahr schon im Frühling knapper als sonst. In einigen unserer Nachbarländer sind Seen fast ausgetrocknet und auch bei uns in der Schweiz sind deutliche Anzeichen zu erkennen.

Das war voraussehbar. Die UNO-Mitgliedstaaten haben deshalb mehr als eines der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung dem Thema Wasser gewidmet. Das Sustainable Development Goals (SDG) Nummer 6 hat zum Beispiel das Ziel: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten. Und da die Ziele alle Staaten und alle Menschen betreffen, geht es auch uns etwas an.

 

Unterziel 6.3

Eines der Unterziele des SDG 6 lautet: Bis 2030 die Wasserqualität weltweit verbessern durch:

  • die Verringerung der Verschmutzung
  • die Beendigung des Einbringens und Minimierung der Freisetzung gefährlicher Chemikalien und Stoffe
  • die Halbierung des Anteils unbehandelten Abwassers
  • eine beträchtliche Steigerung der Wiederaufbereitung und gefahrlosen Wiederverwendung

Du denkst dieses Unterziel haben wir in der Schweiz schon lange erreicht? Der durchschnittliche Wasserverbrauch je Schweizer liegt bei 170 l am Tag. Dieses Trinkwasser wird verwendet für Kochen, Waschen und Trinken. Das Wasser muss frei von krankheitserregenden Keimen sein und darf kein Risiko für Mensch oder auch technische Anlagen sein.

Der gesamte Wasserverbrauch geht aber weit darüber hinaus. Er liegt bei rund 6'100 Liter Wasser pro Kopf durch die Produktion von Dingen aus dem täglichen Gebrauch wie Lebensmittel, Getränke, Kleidung und weiterer Konsumgüter. Diese findet grösstenteils im Ausland statt.

Nur 18 Prozent des Wasser-Fussabdrucks werden innerhalb der Schweiz erzeugt. Ein bemerkenswerter Anteil von 82 Prozent entfällt auf importierte Waren und Dienstleistungen.

 

Grössenordnungen

Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wieviel Wasser für die Herstellung von etwas benötigt wird, hier einige Beispiele dazu:

  • 1 Kilo Baumwolle braucht 10'000 Liter Wasser
  • 1 Kilo Rindfleisch braucht 15'500 Liter Wasser
  • 1 neuer PC braucht 20'000 Liter Wasser
  • 1 Kilo Tomaten braucht 215 Liter Wasser
  • 1 Tasse Kaffee braucht 140 Liter Wasser

Damit wird auch eine entsprechend grosse Menge an Abwasser erzeugt, welches oft sehr hoch belastet ist.

 

Drei Reflexionsfragen

Jeder von uns hat Einfluss auf den Wasserverbrauch und die Wasserqualität. Mit unserem Handeln beeinflussen wir diese beiden direkt und indirekt. Hier sind drei Fragen für dich zum Reflektieren. Ich würde mich freuen, wenn sie dir helfen eine Veränderung zu bewirken.

Fragen die sich Privatpersonen stellen dürfen:

  • Kaufe ich Produkte ein, mit denen die Wasserqualität gefährdet wird?
  • Wie könnte ich mein Wasser mehrmals verwenden?
  • Weiss ich, womit mein Abwasser belastet ist?

Fragen die sich Unternehmen stellen dürfen

  • Gehen wir sorgfältig mit unserem Abwasser um?
  • Wenn die Herstellung von technischen Geräten so viel Wasser verbraucht, macht es dann wirklich Sinn, dass wir so oft neue beschaffen?
  • Welchen Einfluss haben unsere ausländischen Lieferanten auf die Wassermenge und -qualität in ihrem Land?

 

Vom Denken ins Handeln

Du fragst dich welchen sinnvollen Beitrag du leisten kannst, damit das SDG 6 erreicht wird? Las uns das gemeinsam anschauen.

Du möchtest gerne mit anderen Kleinunternehmen zusammen konkrete Schritte in diese Richtung gehen. In der Workshopreihe Zusammen in die Transformation hast du die beste Gelegenheit dazu.

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