Nichts für Eilige

Im Frühjahr leuchtet sie hellgrün und sobald ihre Blätter grösser und dunkler werden, kommen die ersten Knospen. Im Juni überrascht sie uns mit rosa und weissen Blüten und wir rufen sie Heckenrose. Aber im Herbst, da zeigt sie ihre volle Leuchtkraft und wir rufen sie Hagebutte. Mit knallroten Früchten macht sie auf sich aufmerksam und setzt einen starken Farbakzent an Waldrändern, in Hecken und auf sonnigen Abhängen. Bei Vögeln ist sie sehr beliebt, denn ihre stacheligen Zweige und ihr dichtes Laubkleid bieten Schutz und Platz für Nester.

 

Ernten im Herbst

Die roten Früchte können vom September bis nach dem ersten Frost geerntet werden, um daraus Köstlichkeiten herzustellen. Die Hagebutte kann bis zu drei Meter hoch werden und mit ihren dornigen Zweigen macht sie uns das Ernten nicht so einfach.

Da die Früchte aber einen sehr hohen Vitamin C Gehalt haben, lohnt sich der Aufwand. Lass aber unbedingt auch Früchte für die Vögel übrig. Die Tiere schätzen die Vitamine ebenso und spätestens, wenn eine Schneedecke die Landschaft ziert, stellen die Früchte eine gut zugängliche Nahrungsquelle dar.

 

Vielfältige Verarbeitung

Schon die Germanen haben die Früchte genutzt. Die Habebutte war der Göttin Freya gewidmet und sehr angesehen. Heute begegnet uns die Frucht hauptsächlich als Tee. Vielleicht weil der Vitamin C Gehalt auch als Tee noch beachtlich ist. 100 gr Früchte enthalten immerhin 800 mg Vitamin C. Das ist der höchste Wert, den uns eine einheimische Pflanze bieten kann.

Aus den Früchten können Mus, Marmelade, aber auch Pulver hergestellt werden. Meine Kollegin Stefanie von Vintage Kitchen zeigt in ihrem Blog auf, wie die Hagebutte verarbeitet wird und hat auch ein Rezept für eine Marmelade bereitgestellt.

 

Schwedische Hagebuttensuppe

Alle die es nordisch mögen, können ja einmal eine schwedische Hagebuttensuppe als Vorspeise oder Dessert versuchen. Hier ist das Rezept für 4 Personen:

500 gr. Hagebutten waschen, halbieren, entkernen und mit 1 l Wasser 30 Minuten offen köcheln lassen. Das Mus durch ein Sieb passieren und mit Wasser auf 1 l auffüllen. Mit einer Prise Salz und Cayennepfeffer sowie 80 gr. Zucker abschmecken und aufkochen. Mit etwas Speisestärke binden und 75 ml Sahne unterrühren.

Die Suppe kann heiss, lauwarm oder kalt genossen werden. Als Vorspeise mit geröstetem Brot und als Dessert mit Vanilleeis oder Makronen. Guten Appetit.

 

Immun-Booster

Mit Hagebutten kannst du auch einen richtigen Immun-Booster herstellen, indem du ein Oxymel ansetzt. Das ist ein Gemisch aus Honig und Essig und keineswegs eine neue Erfindung. Es handelt sich um ein altbewährtes Naturheilmittel.

Dafür werden 2 bis 3 Hände voll Hagebutten gewaschen, entstielt und entkernt. Dann füllst du 3 Teile Bio-Honig und 1 Teil Bio-Apfelessig in ein steriles Schraubglas und verrührst es miteinander. Danach kommen die Hagebuttenstücke dazu und das Glas wird verschlossen.

Der Ansatz muss 2 bis 4 Wochen lichtgeschützt ziehen. Ab und zu solltest du das Gemisch umrühren oder schütteln. Nach der Ziehzeit werden die Hagebuttenstücke durch ein feines Sieb oder abgefiltert und das fertige Oxymel in eine Flasche gefüllt.

Am besten nimmst du es als morgendlichen Vitaminkick, indem du 1 EL Oxymel mit 250ml warmen Wasser mischst und vor dem Frühstück trinkst. Du kannst es aber auch in der Küche als gesundes Dressing für deinen Salat verwenden.

 

Wenn du regelmässig mit interessanten Informationen rund um Natur und Natürlichkeit versorgt werden möchtest: Newsletter jetzt abonnieren!

 

Zurück