4. Dezember

Draussen vor dem Haus tauchte jetzt Bauer Harms mit den Holzscheiten auf. Bedächtig schichtete er sie in der Feuerschale auf. Dann ging er in seine Werkstatt und kam mich einem kleinen Korb Hobelspäne zurück. Den Korb stellte er neben der Feuerschale ab, bevor er wieder Richtung Stall verschwand um die Tannenzweige zu holen.

Die Feuergeister waren inzwischen kaum noch zu bändigen. Einer nach dem anderen erschien in der Kerzenflamme und verschwand sofort wieder, weil einfach kein Platz mehr war. Drinnen im Haus ging es ruhiger zu und her. Die Feuergeister die dort wohnten, waren im Herd und im Ofen unterwegs. Bei ihnen war mehr Vorfreude als Aufregung zu spüren. Sie wussten, dass sie nur einer nach dem anderen vom Herd in die Feuerschale gelangen konnte, oder umgekehrt. Daher kamen auch nur wenige Feuergeister von anderen Clans zu ihnen hinein.

Das war nicht immer so. Einmal, vor vielen Jahren, als der alte Bauer Harms, den alle Hugo Harms nannten, noch die Tannenbäume aus dem Wald geholt hatte, wäre beinahe eine Katastrophe passiert.

Damals waren die Feuergeister im Haus vom Bauernhof noch sehr aufgeregt. Sie wohnten gerne dort und bekamen im Winter oft Besuch von anderen Feuergeistern. Dann kam aber ein Winter, der gar keiner war. Im Dezember war es immer noch warm. Hugo Harms, die Kinder und alle die auf dem Hof arbeiteten, liefen immer noch im T-Shirt herum. Es war so warm, dass sie keine Jacke brauchten. Das war etwas unangenehm, als sie die Tannenbäume aus dem Wald holten, denn ihre Arme wurden von den Tannennadeln zerstochen.

Die Feuergeister im Haus hielten sich nur im Herd auf, genau wie im Sommer auch, denn der Ofen wurde noch nicht gebraucht. Sie hatten sich daran gewöhnt, dass es etwas enger war. Nur wenn mal eine Kerze entzündet wurde hatten sie etwas mehr Platz. Dann sprangen einige von ihnen vom Herd in die Kerzenflamme.

In dem Winter bereitete der Bauer die Tannenbäume vor und die Bäuerin holte den grossen Kessel hervor, wie jedes Jahr. Nur die Kerze im Fenster, die zündete sie nicht an. Irgendwie war ihr noch gar nicht nach Adventsstimmung und sie fragte sich, ob sie überhaupt Holunder Punsch und Holunder Gewürz Milch zubereiten sollte. Vielleicht mochten die Besucher lieber einen kühlen Holunderblüten Sirup.

Und so beschloss die Bäuerin nur einen kleinen Kessel Punsch aufzusetzen. Sie versorgte den grossen Kessel wieder in der Kammer und setzten den kleinen Kessel auf den Herd. Für die Holunder Gewürzmilch holte sie einen normalen Topf aus dem Schrank. Dann legte sie ein Holzscheit nach, damit die Herdplatte heiss wird und begann den Punsch zuzubereiten.

 

Du möchtest wissen wie Holunder Gewürzmilch zubereitet wird? Schau morgen wieder vorbei und öffne das nächste Adventsfenster.