14. Dezember

Das war nicht die Lösung, die sich der Älteste der Feuergeister erhofft hatte. Er brauchte Zeit darüber nachzudenken und in Ruhe alle Chancen und Risiken abzuwägen. So eine weitreichende Entscheidung konnte er nicht alleine treffen. Theobald und er verabredeten daher, in drei Tagen erneut miteinander zu sprechen.

Der Älteste der Feuergeister vom Bauernhof wanderte einige Zeit grübelnd durch das Herdfeuer. Selbst als Oma Erna in die Küche kam und ein neues Holzscheit einlegte, flammte er nicht begeistert auf. Er wanderte einfach weiter und grübelte. Sein Rücken beugte sich immer mehr und ein Feuergeist nach dem anderen schaute ihn besorgt an.

«Ältester, was ist mit dir» rief auf einmal ein kleines Flämmchen quer durch den Herd. «Ich habe dir schon drei Mal zugewunken. Hast du mich nicht mehr lieb? » Da schreckte der Feuergeist aus seinen Gedanken auf. Er schaute wo das Flämmchen steckte und ging zu ihm. «Nein, mein Kleines» sagte er «ich war in Gedanken und habe die Welt um mich herum ganz vergessen. Tut mir leid, dass ich dein Winken nicht gesehen habe. Was kann ich für dich tun?» Da strahlte das kleine Flämmchen und lachte verschmitzt. «Oh, ich wollte nur das es dir wieder gut geht». Da musste der Älteste schmunzeln.

Am Mittag rief der Älteste der Feuergeister den Rat der Hoffeuergeister zusammen. Er erklärte ihnen, was ihn die letzte Zeit hat grübeln lassen, welche Sorgen ihn plagten und was der Lösungsvorschlag der Waldkobolde bedeutete. Der Rat diskutierte lange und die Feuergeister betrachtete alles von allen Seiten, aber sie konnten sich nicht einigen. Daher beschlossen sie, für den Abend eine Versammlung einzuberufen und mit allen Feuergeistern vom Hof zusammen die Entscheidung zu treffen.

Oma Else hatte die ganze Zeit in der Küche gewerkelt und nichts davon mitbekommen. Wie die meisten Menschen hatte sie keinen Blick für Feuergeister und in der Adventszeit schon gar nicht. Sie hat all die eingeweichten Dörrfrüchte kleingeschnitten und den Teig für das Früchtebrot vorbereitet. Das war eine Menge Arbeit.

Als es Zeit wurde, das Mittagessen zu kochen räumte sie ihre vorbereiteten Zutaten beiseite. Zum Glück hatte sie schon gestern einen grossen Topf Gemüsesuppe aufgesetzt und konnte jetzt einfach den Topf aus der Speisekammer holen. Sie brauchte die Suppe nur noch aufzuwärmen und den Tisch zu decken. Zur Suppe gab es Brot und Käse. Ein schnelles, aber sehr beliebtes Mittagessen.

Nachdem alle gegessen hatten und der Tisch wieder freigeräumt war, konnte Oma Else ihr Früchtebrot weiter zubereiten. Zwischendurch kam immer mal wieder eines von den Kindern in die Küche. Sie hatten viele Gründe in die Küche zu kommen, aber Oma Else wusste genau, dass sie alle nur schauen wollten ob sie schon mit den Zimtbällchen angefangen hatte.

 

Du möchtest wissen wie man Zimtbällchen macht? Morgen kannst du es erfahren. Das Rezept verbirgt sich hinter dem Türchen Nummer 15.